Karte

 

 

Wettbewerb:      Gewicht am 4.4.19?

4.4.18 -> 116.8 kg

4.5.18 -> 109 kg

4.6.18 -> 110.3 kg

4.7.18 -> 109.4 kg

4.8.18 -> 106.7 kg

4.9.18 -> 104.9 kg

4.10.18 -> 102.3 kg

4.11.18 -> 101.7 kg

4.12.18 -> 98.4kg

4.1.19 -> 99.3kg

4.2.19 -> 99.0kg

4.3.19 -> 98.7kg

4.4.19 -> 97.5kg

 

1. Nine (Sc Huttwil)

Tipp: 97.1kg, Preis: 175.-

2. Nino (Helion)

Tipp: 97kg, Preis: 105.-

3. Pädu (Sc Huttwil)

Tipp: 98.3kg, Preis: 70.-

 

Anzahl "Taxis" per Autostopp:

139

 

Nationalitäten:

Albanien, Armenien, Argeninien, Aserbaidschan, Belgien, Bosnien-Herzegowina, China, Deutschland, England, Frankreich, Georgien, Griechenland, Indien, Iran, Israel, Italien, Japan, Kroatien, Norwegen, Malaysia, Montenegro, Österreich, Pakistan, Philippinen, Portugal, Russland, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowenien, Spanien, Türkei, Ukraine.

 

Mt.Fuji und Kirschblüten

10.04.19

Endlich wieder unterwegs, was für ein grossartiges Gefühl.

Leider funktioniert das Reisen per Anhalter nicht sehr gut. Die Leute haben Angst vor einer möglichen Sprachbarriere und deshalb wird man am Strassenrand knallhart ignoriert. Somit wechselte ich bereits am ersten Reisetag auf die öffentlichen Verkehrsmittel. Die lokale Bahn und auch die Busse sind auch preislich einigermassen erschwinglich, ganz im Gegensatz zum Schnellzug Shinkansen.

Mit der Abreise in Nozawa Onsen wartete ich so lange, bis die Wettervoraussagen für die Mt.Fuji-Region gut waren. Die Kleinstadt Kawaguchiko liegt am Fusse des Mt.Fuji und ist von 5 Seen umgeben. Das Warten hatte sich gelohnt, das Wetter meinte es sehr gut mit mir! Der Vulkan Mt.Fuji ist mit 3776MüM der höchste Berg Japans und gehört durch seine nahezu perfekte Kegelform zu den bekanntesten drei Berge der Welt (neben dem Matterhorn und dem Mt.Everest). 

An einem Morgen startete ich bereits um 4.30 Uhr mit dem Fahrrad, um den Sonnenuntergang beim Shoji-See zu sehen. Die stündige Fahrt dorthin war ohne Winterjacke bei -5C' doch ziemlich frisch. Gerade noch pünktlich angekommen, konnte ich ein paar Fotos machen, bevor der Wind aufzog und durch die kleinen Wellen im See war die Reflexion vom Mt.Fuji nicht mehr sichtbar. Glück gehabt!

Am Nachmittag machte ich dann eine Wanderung auf den Mt.Tenjo, auch von dort aus war die Aussicht auf den Vulkan perfekt!

 

Nächster Stopp war dann Nagoya. Diese Stadt ist hauptsächlich bekannt für die wunderschöne Burg, welche ich dann auch besuchte. Leider war ein Drittel des Parkes wegen Bauarbeiten geschlossen. Bei schönstem Frühlingswetter genoss ich es dennoch, die Stadt zu Fuss zu erkunden.

Nara war mein nächster Halt. In dem 8km2 grossen Naturpark leben 1200 zahme Rehe und Hirsche, welche von den Touristen gefüttert werden. Natürlich durfte das obligate Selfie mit einem dieser süssen Vierbeiner nicht fehlen. Neben diesen Tieren hat Nara auch zahlreiche Tempel und Shrines zu bieten. Das Dorf selber ist gemütlich und lädt mit vielen kleinen Restaurants und Bars durchaus zum Verweilen ein. Leider ist dieser Ort neben Tokio und Kyoto die Touristenmetropole schlechthin, dies trübt ein wenig die Schönheit von diesem Ort.

 

Kyoto gehört mit vielen Sehenswürdigkeiten ebenfalls zu einem Ort bzw. Stadt, welche bei einer Japanreise nicht fehlen darf. Wetterbedingt "musste" ich an einem Tag all diese Topspots mit dem Fahrrad abklappern. Nach 11 Stunden kam ich komplett kaputt, aber überglücklich zurück im Hostel an. Die bekannte Kirschblütensaison, welche nur 1-2 Wochen dauert, war nun voll im Gange. Viele Parks mit zahlreichen Kirschbäumen werden nun überströmt von Tausenden Touristen. Die Kirschblüten sind wunderschön anzuschauen, aber die vielen Leute... nein danke.

Am späten Abend hatte ich dann noch einen bzw. zwei Schreckmomente. Als ich in der Nacht mein letztes Foto machen wollte, war meine Kamera nicht mehr in der Jackentasche. Das vorherige Foto hatte ich 15 Fahrradminuten entfernt gemacht. Nun erinnerte ich mich, wo ich die Kamera verloren haben könnte. Auf dem Weg zum Fahrrad hatte mich im Dunkeln in einem Gebüsch eine Katze derart erschreckt, dass ich einen hohen Luftsprung gemacht habe. So schnell wie möglich radelte ich zurück an diesen Ort und wie durch ein Wunder lag die Kamera ohne Schäden in diesem Gebüsch am Boden. Hui, nochmals Glück gehabt!

 

Osaka hat neben dem ausgeprägten Nachtleben nicht all zu viel zu bieten. Ein Fussballerisches Highlight wollte ich mir aber nicht entgehen lassen. Vissel Kobe (u.a. mit den Spielern A.Iniesta, L.Podolski, D.Villa) war zu Gast bei Gamba Osaka. Die Spiele von Vissel Kobe sind wegen diesen Altstars jedoch alle ausverkauft. Deshalb begab ich mich zwei Stunden vor Spielbeginn zum Stadion, um dort ev. noch ein Ticket zu ergattern. Jedoch wollten/konnten mir die Stadionangestellten nicht helfen und ein Tickethandel vor dem Stadion ist verboten (Verbotsschilder!). Zwei Minuten vor Spielbeginn fragte mich ein Mann, ob ich noch ein Ticket benötige, sein Kollege habe nun kurzfristig abgesagt. Gott sei Dank! Das Spiel war genial und endete mit 3-4 für das Team der Legenden.

 

In Osaka fand ich dann doch noch ein paar Orte mit den Kirschblüten, wo ich die Pracht alleine oder nur mit wenigen anderen Besuchern geniessen konnte.

 

Zurzeit mache ich 15 Tage Urlaub auf der japanischen Südinsel Ishigaki. Dazu jedoch mehr im nächsten Bericht.

 

Japan, das Land der aufgehenden Sonne

19.03.19

Die erste Woche in Japan verbrachte ich in Tokio. Mit 38Mio. Einwohner ist dies, mit grossem Abstand, die bevölkerungsreichste Stadt der Welt. Dank dem sehr gut ausgebauten Metrosystem ist es sehr einfach, die zahlreichen Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Tokio hat mir im Grossen und Ganzen sehr gut gefallen. Die Japaner sind ein sehr freundliches und respektvolles Volk, dies macht das Leben hier sehr angenehm. Auch der Fernverkehr ist sehr gut ausgebaut. Am schnellsten und bequemsten reist man mit den Hochgeschwindigkeitszügen (bis 320km/h) Shinkansen. Eine Fahrkarte für 1-2h Fahrt kann schnell Mal um die 100.-Sfr. kosten. Dies ist auch der Grund, weshalb ich mit dem Bus und nicht mit dem Shinkansen von Tokio nach Nozawa Onsen gereist bin.

 

Nozawa Onsen:

Dieser Skiort war einer der Austragungsorte der Winterolympiade "Nagano 1998" und ist mit nur 3'500 Einwohner gut überschaubar. Obwohl Nozawa Onsen nur auf 565m ü.M. liegt, ist dies eines der schneereichsten Skigebiete der Welt. Besonders beliebt ist hier das Neuschneefahren neben den Pisten. Da die "Berge" bis zu den Gipfeln mit Bäumen bewachsen sind, ist die Lawinengefahr sehr niedrig und deshalb das Pulverschneefahren auch akzeptiert. Die meisten Gäste kommen aus dem benachbarten Australien.

Onsen heisst soviel wie heisse Quellen und dies ist ein weiteres Markenzeichen von diesem Ort. Neben 13 gratis Indoor Onsens gibt es noch zahlreiche kostenpflichtige Out- und Indoor Onsens, wo man sich aufwärmen kann. Die Onsens sind der Ort, wo sich die Japaner auch ihre ganze Körperpflege unterziehen. So kommt es, dass ich bereits seit über 7 Wochen nicht mehr geduscht habe!:-) Ein bis drei Mal pro Tag geniesse ich das Bad in einem dieser sehr heissen (bis zu 47C°) Bäder.

Meine Kollegenpaar Gabriel und Kyoko wohnen bereits seit 9 Jahren hier. Für die zahlreichen Feriengäste haben Sie 4 Wohnungen und ein Haus zum Vermieten, daneben betreiben Sie noch eine Schweizer Bäckerei/Pizzeria. Die Bäckerei haben Sie nach Ihrer Tochter (oder umgekehrt) Akari benannt. Neben Stefan, dem Schweizer Bäcker, waren während der Hochsaison noch ein australisches Paar und drei Japanerinnen angestellt.

Meine Arbeiten waren die ersten zwei Wochen hauptsächlich Schneeräumen und in Laden der Bäckerei/Pizzeria die Gäste bedienen. Daneben kamen noch folgende Arbeiten dazu: helfen beim Wohnungen putzen, in der Backstube abwaschen, Müll entsorgen, Pizzas ausliefern.

Meistens war ich am Morgen und am Abend am Arbeiten und hatte somit tagsdurch Zeit Ski zu fahren. Nach 20 Jahren zurück auf den Skis zu sein, war ein spezielles Gefühl. Besonders liebe ich die Freiheit in Japans Skigebieten. Helme tragen die wenigsten und Sessellifte haben zum Teil keinen Sicherheitsbügel! Bei schönem Wetter genoss ich die Zeit hier sehr, jedoch hatte ich bei schlechtem Wetter und wenig Arbeit des Öftern mit der Langeweile zu kämpfen.

Gabriel arbeitet auch noch in der Geschäftsleitung von Nozawa Holidays. Diese "Firma" verwaltet Ferienwohnungen bis zu 600 Gäste/Nacht, Skischulen, Massagen, ein Kaffee und organisiert Ausflüge zu nah gelegenen Attraktionen. In einem der Häuser, für die 80 Angestellten von Nozawa Holidays, durfte ich mich auch gratis einquartieren. Am Abend war oft Essen in einem Restaurant mit anschliessendem Karaoke angesagt. Trotzt gratis Unterkunft und einer kleinen Arbeitsentschädigung konnte ich dadurch mein Budget nicht ganz einhalten.

 

Weitere Highlights der letzten zwei Monate:

- Ein Tagesausflug nach Matsumoto, einem kleinen Dorf mit einer schönen Burg auf einem See.

An diesem Tag durfte ich mit Begleitung einen übrig gebliebenen Shinkansen Pass benutzen und so unerwartet den Luxus der japanischen Züge geniessen.

- Ein Tagesausflug zu den Schneeaffen, welche sich im Winter in einem Outdoor Onsen ein Bad gönnen. Am Nachmittag besuchten wir noch auf einem Berg den höchstgelegenen Outdoor Onsen mit herrlicher Aussicht.

- Snowboarden! Das erste Mal in meinem Leben stand ich auf einem Snowboard und es machte richtig Spass! Bereits nach 30min. konnte ich bei meinem zweiten Lauf runterfahren, ohne umzufallen. Am Nachmittag mit zunehmender Müdigkeit hatte ich noch ein paar üble Stürze, welche mir Körperschmerzen für die nachfolgenden vier Tage einbrachte.

 

 

Stefan (Bäcker) reiste anfangs März zurück in die Schweiz und somit wurde die Pizzaproduktion eingestellt und die Bäckerei hatte nur noch reduzierte Öffnungszeiten. Obwohl die Abmachung war, dass ich bis Ende März arbeiten werde, wurde meine Hilfe nun bereits drei Wochen früher nicht mehr benötigt. Diese Planänderung war mich sehr enttäuschend, da ich meinen Rückflug vom 21.4. nicht mehr ändern konnte und das Leben und Reisen in Japan sehr teuer ist. Dazu kommt, dass die Kirschblüten erst Ende März blühen, weshalb ich nicht bereits früher mit umherreisen starten wollte.

In den letzten zwei Wochen genoss ich die schönen Tage mit Skifahren, auf den fast menschenleeren Pisten und bei schlechtem Wetter habe ich meine Japanreise geplant. Zuerst werde ich zwei Wochen umherreisen und die Kirschblüten geniessen, anschliessend werde ich noch zwei Wochen Badeferien auf der Südinsel Ishigaki machen.

Philippinen, meine zweite Heimat

23.01.19

Bevor ich jedoch in den Philippinen ankam, hatte ich noch eine knappe Woche mit zwei längeren Zwischenstopps in Bangkok (Thailand) und Kunming (China). Die letzten Tage in Nepal habe ich mit dem Motorrad die Gegend um Kathmandu erkundet, welche mir sehr gut gefallen hat.

Anstatt in Bangkok nur ein paar Stunden am Flughafen zu verbringen, buchte ich meinen Weiterflug erst 3 Tage später um die Stadt bereits zum 3.Mal zu besuchen. Somit konnte ich eine Thai-Kollegin besuchen, welche ich in China kennengelernt hatte. Sie war dann auch einen ganzen Tag mein Tourguide und ich bekam einen näheren Einblick in die Tempelwelt inkl. Gebetsritualien und auch kulinarisch "musste" ich ein paar lokale Spezialitäten probieren. Da ich am Wochenende in der thailändischen Hauptstadt war, durften zwei intensive Partynächte bei der berühmten Ko Shan Road nicht fehlen. Ebenfalls traf ich eine alte Schulkollegin, welche mit Ihrem Freund auch für ein paar Monate in Südostasien unterwegs war. Mit Ihnen und ein paar Engländern spielten wir ein "Vier gewinnt"-Turnier. Als Hauptpreis für den Verlierer wartete ein frittierter Skorpion.:-) Fast hätte ich diesen Snack essen müssen, zum Glück gewann ich aber die letzte Partie gegen einen Engländer.

 

Der zweite Zwischenstopp (15h) war in der südchinesischen Stadt Kunming. Dank einem gratis Transitvisum konnte ich ein paar schöne Parks im Stadtzentrum besuchen. Bei herrlichem Wetter genoss ich den Spaziergang und natürlich auch nochmals das leckere chinesische Essen.

 

Bei meiner Ankunft in Cebu, der 2.grössten Stadt in den Philippinen, wurde ich herzlichst am Flughafen von einem philippinischen Kollegenpaar empfangen. In einem neuen Restaurant mit herrlicher Aussicht auf die grosse Stadt Cebu luden Sie mich zum Nachtessen ein, danach chauffierten Sie mich in ein Hotel. Ebenfalls haben Sie diese Übernachtung für mich gebucht und bezahlt.

Am nächsten Tag bzw. Nacht reiste ich mit der Nachtfähre in den Süden nach Cagayan de Oro. Dort besuchte ich über die Weihnachtszeit das Kinderhilfswerk IKP- Islandkids Philippines (www.islandkids.ch), wo ich 2011 und 2012 als Volunteer gearbeitet hatte. Neben den zahlreichen Aktivitäten mit den Kids, gingen wir Schweizer auch noch eine Riverrafting-Tour, welche wegen dem tiefen Wasserstand ziemlich langweilig ausfiel. Der Besuch bei "meinen" Kindern, bei Tom und Vergie (die Gründer der Hilfsorganisation) und auch dem ganzen Staff, war wie jedes Jahr eine freudige Angelegenheit!

 

Siquijor, eine kleine Insel mit einem Umfang von nur 80km besuchte ich als Nächstes. Mit dem Motorrad lässt sich die wunderschöne Natur am besten erkunden.

 

Über Silvester verbrachte ich eine Woche mit einem Kollegenpaar aus Bern, auf Bohol und Camiguin.

Die beiden grünen Inseln sind touristisch noch nicht so überflutet und bieten mit schönen Stränden, Wasserfällen und diversen Tieren eine ganze Menge zum Entdecken. Danach trennten sich unsere Wege für knapp zwei Wochen, bevor wir uns dann in Cebu erneut trafen.

In der Zwischenzeit besuchte ich noch mehrere alte Bekannte. Auf Negros besuchte ich in Dauin die Schwester von einem Ex-Arbeitskollegen von mir. Sie wohnt bereits seit 3 Jahren in Dauin und lebt mit einem Filipino zusammen. Mit einer weiteren Kollegin von Ihr verabredeten wir uns später noch zu einer langen Partynacht in Dumaquete.

In Dauin bin ich nach knapp 2 Jahren endlich wieder einmal tauchen gegangen. Bei der tauchbekannten Apo Insel konnte ich bei drei Tauchgängen mehrere Schlangen, Schildkröten und viele farbige Korallen und Fische sehen. Ebenfalls freute es mich, dass mir einer sehr attraktiven argentinischen Tauchmasterin zugeteilt wurde.:-)

 

In Siaton, im Süden von Negros, besuchte ich die Familie von Sara und Tito, welche ich bei meinem Volunteereinsatz 2012 in Cagayan de Oro kennengelernt hatte. Bei Ihnen hilft seit knapp einem Jahr Manuela mit im Haushalt. Sie ist ebenfalls eine ehemalige IKP-Volunteerin. Mit viel Herzlichkeit hat die Familie Ihr grosses Haus offen für zahlreiche Strassenkinder. Den Lebensunterhalt verdienen sie mit der Zuckerrohrernte, welches die Hauptlandwirtschaft in diesem Gebiet ist. Ein Highlight war auf einem Wasserbüffel zu reiten. Dies sieht zwar recht einfach aus, ist aber ganz schön abenteuerlich.

Trotz des interessanten Ausrittes hat mir das Offroadmotorradfahren doch einiges mehr Spass gemacht.:-)

Mit weiteren Ausflügen in die Provinzregionen der Insel besuchten ich/wir Wasserfälle, heisse Vulkanquellen, Kraterseen. Dabei bin ich zweimal einer hochgiftigen schwarzen Schlange aus nächster Nähe begegnet. Uff, dies waren zwei Schreckmomente. Speziell, wenn sich eine Schlange vor Dir aufrichtet und Dich anfaucht, ist vermutlich der Moment, wo du Rückwärts gehen solltest...

 

Zurück auf der Insel Cebu besuchte ich einen weiteren Schweizer, welcher im Moment ein paar Monate in Moalboal verbringt. Abseits vom Massentourismus schnorchelten wir stundenlang mit riesigen Schildkröten und Tausenden von Sardinen. Sehr interessant finde ich, wie sich die einzelnen Sardinen genau gleich, wie Ihre Artgenossen im Schwarm, ausrichten und bewegen.

 

Nun war meine letzte Woche auf den Philippinen angebrochen. Diese verbrachte ich in Cebu Stadt, da jeweils am,3.Sonntag im Januar das Sinulog Festival hier stattfindet. Mit 2 Mio. Leuten auf den Strassen vom Stadtzentrum ist dies das grösste Festival der Philippinen. Eine Mischung aus Streetparade und Fasnacht, mit zahlreichen Tanz- und Schönheitswettbewerben.

Viele Aktivitäten finden bereits in der Woche vor dem finalen Sonntag statt.

Das Kollegenpaar reiste bereits am Freitag vor dem grossen Fest nach Hause. Vorher unternahmen meine philippinischen Kollegen mit uns noch zwei Tagesausflüge. Zuerst besuchten wir die Cebusafari, wo man neben Giraffen, Zebras, Gnus, Geparden, Leoparden usw. auch zwei weisse Tiger zu sehen bekommt. Dazu kann man sich bei Aktivitäten, wie der Zip-Line und dem Quad fahren, austoben.

Beim zweiten Ausflug besuchten wir das riesengrosse Luxusresort Plantation Bay auf der Lapu-Lapu Insel, wo mein Kollege als Chefkoch arbeitet. Das Resort hat 450 Zimmer und die günstigste Übernachtung kostet 180$/Nacht.

 

Am Sonntag war dann der grosse Sinulogumzug, welcher 10 Stunden dauert. Nach ein paar Stunden haben wir uns in Strassenkaffe in einer Nebenstrasse zurückgezogen und uns mit den zahlreichen Passanten amüsiert. Natürlich durfte ein kurzer Abstecher in das farbenfrohe Quartier nicht fehlen, wo man mit diversen Farbarten (gefärbtes Wasser, Farbpulver, Malerfarbe) "verziert" wird. Ja, da kam das Kind in mir wiedermal so richtig zum Vorschein.:-)

 

Morgen fliege ich nach Japan, wo ich im Februar und März in Nozawa Onsen bei einem Kollegenpaar in einem Skiresort arbeiten werde.

Tibet und Nepal, Natur pur

14.12.18

Von Xinining ging die Reise mit einer 22-stündigen Zugfahrt nach Lhasa. Der Zug kam von Schanghai her und war bereits 25 Stunden unterwegs. Die meisten Fahrgäste waren bereits im Zug, als ich um 22 Uhr in Xining zugestiegen bin. Am Morgen um 5 Uhr wurde ich plötzlich von grossem Menschenlärm aus dem Schlaf gerissen. Eine halbe Stunde später, war dann aber gespenstische Ruhe. Dies beunruhigte mich und deshalb verliess ich mein Bett um zu sehen was da los war. Im Gang kam mir der Zuständige für unser Wagen entgegen, und als er mein panisches Gesicht sah, lachte er und zeigte mir, dass noch 2 (!) andere Personen in unserem Wagen übrig geblieben sind. Alle Anderen sind bei der letzten grösseren Ortschaft, bevor es in die tibetische Wildnis ging, ausgestiegen. Nun war ich wach und genoss somit bei herrlicher Ruhe, den schönen Sonnenaufgang.

Den ganzen Tag schwebte (keine Schienenübergänge zu hören/spüren) der beheizte Zug bei schönstem Wetter nun durch endlose Weiten mit vielen Tieren (Gazellen, Esel, Pferde, Yaks, Kühe, Ziegen und Schafe). Wow, das war ein herrlicher Tag!

In Lhasa angekommen wurde ich von meinem Guide empfangen und ins Hotel chauffiert.

Tibet darf man nicht individuell besuchen, somit braucht man einen Guide und ein Zusatzvisum (Tibet Travel Permit). Die nächste Woche war ich somit mit einer 8er Reisegruppe, Guide und Fahrer unterwegs. Die Ersten beiden Tagen besuchten wir in Lhasa diverse Klöster, Tempel und den eindrucksvollen Potala Palast. Da habe ich viel über den Buddhismus gelernt. Sehr überrascht war ich, dass die Leute von weit her nach Lhasa pilgern und dann ihr Ersparrtes bei den Geldboxen vor den unzähligen Buddhastatuen "investierten". Ok, die bis zu 800 Mönche pro Kloster müssen ja auch irgendwie "durchgefüttert" werden.

Die nächsten 4 Tage waren wir täglich 8-12 Stunden mit dem Minibus unterwegs und haben immer wieder kurze Fotostopps eingelegt. Am fünften Tag war es dann soweit, wir erreichten eine Passhöhe wo wir das erste Mal die Himalaya-Bergkette zu Gesicht bekamen. Was für ein Anblick! Weiter ging die Fahrt bis zum Basecamp vom höchsten Berg der Welt, dem Mt.Everest (8848M.ü.M). Nach dem Sonnenuntergang konnten wir uns entscheiden in der Herberge beim Basecamp auf 5200M.ü.M. zu übernachten oder noch 50km weiter zu fahren und auf 4200M.ü.M. zu schlafen. Wir haben uns für die mildere Variante entschieden, was bedeutete, dass die Temperatur in der Nacht "nur" auf -13C' sank. Mit einer Heizmatte und zwei dicken Decken war die Kälte dann auch erträglich. Um 4 Uhr morgens spielte eh noch YB in der Champions-Leage gegen ManU, somit gab es für mich nur 3h Schlaf.

Die knapp 1000.-Fr. für diese Tour haben zwar mein Reisebudget ziemlich strapaziert, jedoch muss ich im Nachhinein sagen, dass dieser Preis gerechtfertigt war, für alles was diese Reise beinhaltete.

Dazu kommt, dass im Winter trotzt schönstem Wetter, fast keine Touristen im Tibet anzutreffen sind.

Den Kontrolleinfluss von der chinesischen Regierung ist stark zu spüren. Wir passierten zahlreiche Checkpunkte, wo unsere Genehmigungen kontrolliert wurden. Die chinesische Landesflagge ist bei jedem Gebäude mehrfach zu sehen. Die tibetische Flagge ist strengstens verboten, bereits der Besitz wird mit strengen Strafen bis hin zum Gefängnis geahndet. Der momentane Dalai Lama lebt seit 1959 in Indien im Exil. Der 2.höchste Lama, der Penchen Lama bestimmt normalerweise den nach dem Tod des Dalai Lamas den nächsten "Titelträger". Vom dem momentanen Penchen Lama fehlt jedoch seit 1995 jede Spur, nachdem er von der chinesischen Regierung entführt worden ist. Die Regierung hat jedoch danach einen eigenen Penchen Lama bestimmt und hofft somit, mit diesem, den nächsten Dalai Lama zu bestimmen. Dies könnte noch interessant werden...

 

Der Grenzübergang vom Tibet nach Nepal war speziell. Auf der chinesischen Seite steht ein grosses prunkvolles Gebäude, während auf der nepalesischen Seite eine kleine Holzbaracke steht. Die Gebäckkontrolle wird in Nepal noch von Hand erledigt, dies dafür bei 4 verschiedenen Checkpoints!

Dies war mit ein Grund, dass die 130km-Fahrt von der Grenze bis nach Kathmandu 9 Stunden dauerte. Der Hauptgrund ist aber, dass die Strasse beim Erdbeben im 2015 zerstört wurde und die Ersatz"strasse" mehr einem trockengelegten Flussbett gleichkommt. Die letzten paar Kilometer waren wir dann noch auf der Hauptstrasse unterwegs und ich war gleich begeistert vom Fahrstil hier in Nepal. Kein Tempolimit, überholt wird auch in den Kurven usw. Genau mein Ding! Somit habe ich mir für zwei Wochen ein Motorrad gemietet, um selber ein Teil von diesem Strassenrennen zu sein.:-)

 

In Nepal war das Ziel, das Kinderhilfswerk "Himalayan Life" an zwei Standorten (Chitwan und Pokhara) zu besuchen. Den Tipp/Kontakt hatte ich von einer Kollegin erhalten. 9 Stunden dauerte die Motorradfahrt von Kathmandu bis nach Chitwan. Ich hatte mich für eine kleine kurvige Alpenstrasse entschieden. Erschöpft, aber glücklich, bin ich dann bei Loveson, dem Leiter vom Hilfswerk in Chitwan, angekommen. Neben der Besichtigung von den Aktivitäten der Organisation, besuchte ich noch den Chitwan Nationalpark, welcher mit Nashörnern und Tiger wirbt. Leider war die 4-stündige Safari eine grosse Enttäuschung.

Weiter ging es nach Pokhara, wo ich freundlicherweise bei einem schweiz-deutschen Paar wohnen durfte. Die beiden arbeiten bereits seit 5 Jahren in Pokhara im Hilfswerk und nahmen sich viel Zeit mir alles zu zeigen und mich kulinarisch zu verwöhnen. Es gibt sehr viele Parallelen zu dem Kinderhilfswerk Islandkids in den Philippinen, bei welchem ich Weihnachten feiern werde.

 

Wer aber Nepal besucht, lässt es sich nicht entgehen, in den schönen Wanderwegen vom Himalayagebiet ein paar Tage zu verbringen.Spontan kam Loveson für die ersten 2,5Tage mit mir, um auch auf dem Weg noch ein Kinderheim von Himalayan Life in den Bergen zu besuchen.

In 5 Tagen habe ich über 8000 Höhenmeter hinter mich gebracht. Dies hat meinen Körper mehrmals an seine Grenzen gebracht und der innere Schweinehund musste ein paarmal überwunden werden.

Die fantastischen Aussichten haben aber die Strapazen mehr als nur entschädigt!

Zum Schluss hatte ich noch zwei heikle Momente zu überstehen. Zuerst wurde ich frontal von einem Yak angegriffen, welchem ich fluchtartig davon kam. Und kurz vor dem Ziel hatte ich mich so sehr verlaufen, dass ich mich in einer Schlucht wiederfand. Vor mir ein Wasserfall mit einer steilen Felswand auf beiden Seiten und hinter mir der steile Weg, wo ich mehr oder weniger runtergerutscht bin. Mir blieb aber nicht anderes übrig, als diesen Weg zurück zu klettern. Dankbar diese beiden Schreckmomente unbeschadet überstanden zu haben, genoss ich das Bad in den heissen Quellen am Ziel umso mehr!

Von Nepal wird mir das ländliche Leben mit vielen freundlichen Leuten und der schönen Natur positiv in Erinnerung bleiben.

 

Nun habe ich noch eine Überraschung für Euch:

Am 30.April 2019 werde ich zurück in der Schweiz sein!!!

Nach Japan werde ich, via einer spanischen Insel, zurück in die Heimat fliegen.

Obwohl ich noch keine Spur von Reisemüdigkeit verspüre und das Budget auch noch für ein paar weitere Monate reichen würden, habe ich mich entschieden den Sommer 19 in der Schweiz zu verbringen. Im Winter 19/20 plane ich aber nochmals für ein paar Monate die Panamerika (Feuerland bis Alaska) zu machen.

China, viele positive Veränderungen seit meiner Reise im 2011

22.11.18

Nun schreibe ich doch noch einen Bericht bevor meine Tibetreise heute Abend los geht.

Da ein 3-stündiger Flug von Schanghai nach Guilin günstiger war als eine 20-stündige Zugfahrt, bin ich diese 1'500km geflogen. Im Süden von China waren die Wettervorhersagen mit viel Regen und Temperaturen um die 10C° nicht gerade gut. Dennoch wollte ich eines der beliebtesten Reiseziele von China nicht auslassen. Die 4-stündige Bootsfahrt auf dem Li-Jiang Fluss war trotz andauerndem Regen sehr eindrücklich. Der Fluss windet sich mit mehreren Kurven durch die hüglige Landschaft.

Die Stadt Guilin selber ist besonders in der Nacht auch absolut sehenswert. Gekonnt werden diverse Gebäude mit farbiger Belichtung in Szene gesetzt.

Weiter ging die Chinareise mit dem Zug (7h) nach Chengdu. Diese Stadt ist bekannt für die erfolgreiche Aufzuchtstation und den grossen Park für Pandabären. Das WWF-Symboltier ist stark vom Aussterben bedroht. Zur Zeit leben nur noch knapp 2'000 Pandas in freier Wildbahn. Ebenfalls beheimatet der Park auch die roten Pandas (auch kleiner Panda genannt). Ich genoss mehrere Stunden in diesem Park und hatte einen Riesenspass beim Beobachten dieser Tiere.

 

Nach einer weiteren langen (20h) Zugfahrt erreichte ich danach die Stadt Xining. Von hier aus beginnt die Bahnstrecke nach Lhasa im Tibet. Bei herrlichstem Winterwetter mit Temperaturen um den Gefrierpunkt konnte ich nun zwei Tage zu Fuss die Millionenstadt (2,2Mio.), welche sich auf 2'400M.ü.M. befindet, besuchen. In der Nacht erreichen die Temperaturen sogar den zweistelligen Minusbereich.

 

Seit meiner letzten Chinareise im 2011 hat sich das Land sehr positiv entwickelt. Hier ein paar Beispiele:

- Müll; Wie ich mich noch gut erinnern kann, war im ganzen Land überall haufenweise Müll. Im Zug, auf der Strasse, in den Gewässern, auf Wanderwegen usw.

Nun empfinde ich das Land als extrem sauber! Dies hat zwei Gründe. Einerseits hat die Regierung seit Anfang 2015 ein Abfallkonzept in Gang gesetzt, andererseits sind überall Leute angestellt, welche auch den kleinsten Abfall einsammeln. Ich wage zu behaupten, eine Zigarettenstummel bleibt keine Stunde auf dem Gehweg liegen, bis ihn ein Gemeindearbeiter aufhebt.

Das Abfallkonzept sieht Bussen vor für Abfallsünder, eine grosse Plakatekampagne wurde lanciert und überall sind Mülleimer (jeweils einer für Recycling und einer für den Rest) aufgestellt.

 

-Spucken; Die Spucke wird jeweils mit einem lauten, eckligen Geräusch vorbereitet und wurde jeweils im Restaurant, im Zug und auf der Strasse ausgespuckt.

Auch dem wurde Anfangs 2015 den Riegel geschoben. Öffentliches Spucken ist verboten und wird bei Vergehen gebüsst. Ok, ganz weg ist diese "Säuberungsaktion" noch nicht, aber zumindest spucken die Leute nun an den Wegrand oder in den Mülleimer.

 

-Drängeln bei der Metro; Jeder wollte immer zuerst einsteigen und dies, bevor die Leute ausgestiegen sind. Was für ein Chaos!

Zu meinem erstaunen ist auch diese Eigenschaft nicht mehr vorhanden. Mit Bodenmarkierungen und Plakat- und Videobotschaften wurden die Leute auf das korrekte Ein- und Aussteigen geschult, und siehe da, es funktioniert!

 

-Umweltverschmutzung durch Motorräder; Gerade in den Städten fahren Tausende von Motorräder umher.

Da habe ich nicht schlecht gestaunt, dass diese nun praktisch alle geräuschlos sind.

Der Staat hat die E-Motorräder als "nicht motorisiertes Fahrzeug" deklariert. Somit ist ein E-Motorrad mit einem Fahrrad gleichgestellt. Für Motorräder wurden hingegen die Kosten für die Nummernschildregistrierung extrem erhöht. 

 

-Barbezahlung; Barbezahlung ist in China out.

Quasi alle Chinesen bezahlen ALLES per QR-Code-App. Sogar Strassenmusiker und auch Bettler (hat es nicht viele) haben einen QR-Code, wo man einen frei wählbaren Betrag bezahlen kann.

 

Tja, die Zeit bleibt nicht stehen. In diesem Sinne "Tschüss" und bis auf der anderen Seite vom Himalaya.

Moto GP Rennen in Malaysia und Besuch aus der Schweiz

17.11.18

 

Mein einwöchiger Zwischenstopp in Kuala Lumpur (KL) hatte zwei Gründe. Einerseits wollte ich ein weiteres Moto GP Rennen besuchen und andererseits kam mich Pischgu, ein Helion-Arbeitskollege besuchen. Ich reiste zwei Tage vor Pischgu in KL an um mich bereits am Freitag um die Eintrittstickets für das Rennwochenende zu kümmern, welche mir freundlicherweise erneut vom Team Domi Aegerter (Moto 2-Fahrer) gratis zur Verfügung gestellt wurden. Da Kevin (er vergibt jeweils die Teamtickets), der Bruder von Domi nicht selber vor Ort war, gestaltete sich die Angelegenheit ein bisschen komplizierter. Sein Stellvertreter war grösstenteils nicht erreichbar oder deponierte mein Ticket nicht an der vereinbarten Stelle. Zum Glück konnte mir Domi kurzerhand am Freitag ein provisorisches Ticket beschaffen, welche ich bis am Samstagmittag benutzen konnte. Somit kam am Samstag um 12 Uhr Pischgu bei der Rennstrecke an und ich hatte noch nicht einmal (m)ein Ticket. Somit musste er sich eine Stunde vor dem Eingang bei den Fanartikelständen gedulden.

 

Dann hat es doch noch geklappt mit dem Ticket. Jedoch war die Chance, ein zweites Teamticket für Pischgu zu erhalten, sehr klein. Zum Glück hatte ich am Freitag eine Sicherheitslücke bei der Eingangskontrolle zu den Haupttribünen entdeckt, so dass ich Pischgu ohne Ticket einschleusen konnte. Dieser Trick funktionierte zum Glück dann auch bei den Rennen am Sonntag. Von den Haupttribünen aus hatte man eine super Aussicht auf fast die ganze Strecke. Die Plätze sind nicht nummeriert und somit konnte man sich dort frei bewegen, ohne eine weitere Ticketkontrolle zu befürchten. Mit dem Teamticket hatte man Zutritt in die Boxengasse und für direkt an die Rennstrecke. Somit konnten wir abwechselnd die Starts der verschiedenen Rennkategorien auf der Innenseite der ersten Kurve hautnah miterleben. In dieser Kurve kommen die Fahrer während dem Rennen mit über 300km/h angerauscht und bremsen dann waghalsig im letzten Moment ab. Dem bekanntesten Motorradfahrer, Valentino Rossi, wurde diese Kurve in dem Moto GP-Rennen, in Führung liegend, zum Verhängnis.

 

Neben dem Besuch von Pischgu, war die Freude natürlich gross Domi wieder zu treffen und auch zwei ehemalige Huttwiler (Beppi und Schulze), welche von ihrem momentanen Wohnort auf Ko Samui (Thailand) angereist waren. Ein grosses Dankeschön an Domi/Kevin für das Ticket!!!

 

 

 

Da die Rennstrecke eine Stunde ausserhalb vom KL-Zentrum liegt, besuchten Pischgu und ich nach dem Rennwochenende noch für ein paar Tage die Hauptstadt von Malaysia. Neben dem intensiven Nachtleben haben wir in dieser multikulturellen Grossstadt auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten, wie die Batu Caves oder auch den weltweit grössten freifliegenden Vogelpark besucht.

 

Pischgu reiste dann weiter nach Thailand, um zu tauchen und ich hatte einen Flug nach Schanghai in China.

 

 

Schanghai war, wie auch KL, bereits eine Stadt, welche ich auf meiner letzten Reise im 2011/12 besucht hatte. Die moderne Grossstadt zeichnet sich mit zahlreichen Hochhäusern, vielen schön gepflegten Grünparks und einem gut ausgebauten Metrosystem aus. Am beliebtesten ist die Flusspromenade, wo man eine schöne Aussicht auf die Skyline der Stadt hat. Ebenfalls stand für mich noch ein Besuch einer Solarfirma auf dem Programm. Dank dem Einladungsschreiben von dieser Firma, konnte ich ein Businessvisum für China beantragen, welches 6 anstatt der üblichen 3 Monate gültig (Einreisedatum) ist. Leider ist in Schanghai nur das Büro, aber nicht die Fabrikation der Firma vertreten.

 

Obwohl in dieser Stadt noch ein paar wenige Personen Englisch sprechen konnten, wird die Sprachbarriere für mich wiederum die grösste Herausforderung in diesem Land werden.

 

Dies erlebte ich bereits wieder einige Male, als ich mich in kleinen Restaurants verpflegen wollte.

 

Da ich die Menükarte auf Mandarin nicht lesen kann, darf ich jeweils das Essen der anderen Gäste von Nahem betrachten, anhand von Fotos mein Menü auswählen oder man gewährte mir sogar den Einblick in der Küche, um die verschiedenen Essensmöglichkeiten zu sehen. Ich ernähre mich hier hauptsächlich von Teigwaren und Gemüse, die verschiedenen Gerichte wie Dumplings, Nudelsuppe oder ein Nudelgemüsemix, schmecken mir hervorragend! Auch mit Stäbchen zu essen empfinde ich nicht mehr als speziell, „schön“ essen kennt man in China sowieso nicht.:-) 

 

Nun habe ich auch das Tibet-AbenTEUER gebucht, dazu mehr im nächsten Bericht. 

 

Sri Lanka, ein Land das Freude bereitet

01.11.2018

Die Inselnation Sri Lanka liegt südlich von Indien und hat eine Grösse von 1.5x der Schweiz mit 21Mio. Einwohnern.

 

Bei der Passkontrolle am Flughafen in Colombo, der Hauptstadt von Sri Lanka, wurde ich vom Zollbeamten sehr freundlich willkommen geheissen und er wünschte mir einen ganz schönen Aufenthalt. Dies waren andere Töne als ich mir von den vorhergehenden 4 Wochen in Indien gewohnt war. Vom Flughafen versuchte ich den Weg zu der Busstation zu Fuss zu finden. Ein netter Flughafenbeamter fragte mich, ob er mir helfen könnte und erklärte er mir dann ausführlich den Weg. Und dies, ohne nach Geld zu fragen!

Im Bus angekommen durfte ich auf dem Sitz neben dem Fahrer Platz nehmen. Kurz nach der Abfahrt fragte mich der Fahrer nach meinem Wohlbefinden, da ich fast keinen Platz für die Beine hatte. Falls ich möchte, würden Sie mir einen anderen Sitz mit mehr Beinfreiheit geben. Nach dieser Kette von herzlichen Kontakten, lief mir vor Freude, aber vor allem auch vor Erleichterung, eine Träne die Wange runter. Die folgenden zwei Wochen habe ich die Leute in Sri Lanka auch weiterhin als sehr freundlich, ehrlich und hilfsbereit kennenlernen dürfen. Was für eine Wohltat!

 

Da die Wettervorhersagen nicht gerade gut waren und meine Zeit hier auf zwei Wochen begrenzt war, habe ich mich entschlossen, den Norden auszulassen und direkt nach Kandy zu reisen. In diesem Ort in der Mitte vom Land genoss ich es um den See zu spazieren und dabei die grosse Tiervielfalt zu beobachten und fotografieren. Pelikane, Bindenwarane, Streifenhörnchen, Flughunde (grosse Art von Fledermäusen), Affen, diverse Fischreiher und viele andere Vogelarten durfte ich bestaunen.

Von Kandy aus wollte ich dann eine der schönsten Zugfahrten von ganz Asien, nach Ella unternehmen. Es gibt drei verschiedene Fahrklassen: 1.Klasse sind reservierte Sitzplätze (diese sind jeweils sehr schnell ausverkauft), 2.Klasse (freie Sitzwahl) ist etwas teurer als die 3.Klasse und wird vorwiegend von ausländischen Touristen gebucht, 3.Klasse (freie Sitzwahl) wird von den lokalen Leuten gefahren inklusive Tiere, Haushaltsgegenstände usw. Da bei der 2. Und 3.Klasse die Tickets nicht limitiert sind, kann es schon mal ganz eng werden und die Wahrscheinlichkeit keinen Sitzplatz zu haben ist sehr hoch. Um dieses Szenario zu verhindern, traf ich bereits eine Stunde vor Abfahrt beim Bahnhof ein, um mit meinem 2.Klassenticket einen der begehrten Sitzplätze zu sichern.

Beim Eintreffen des Zuges hatte ich dann durch meine Poleposition das Glück, einen Fensterplatz in der 2.Klasse zu erwischen. Nach 20Min. Fahrt dann die böse Überraschung bei der Ticketkontrolle. Anscheinend gibt es noch eine 2.Klasse mit Sitzplatzreservation. Diese Tickets können jedoch nur online erworben werden und nicht am Bahnhofschalter. Wie auch zahlreiche andere Fahrgäste, musste ich somit dieses Zugabteil verlassen und in das nächste, bereits völlig überfüllte Abteil wechseln. Wie Tiere wurden wir zusammengedrängt ins nächste Abteil gestossen und hinter uns die Türe verriegelt.

Von der 8-stündigen Bahnfahrt verbrachte ich nun 7 Stunden stehend, eine Stunde durfte ich mich bei der Ausgangstüre hinsetzen und für eine kurze Zeit den Ausblick auf die Teeplantagen geniessen. Ja, diese Zugfahrt hatte ich mir definitiv anders vorgestellt.

 

Ella ist ein kleines Dorf inmitten von grünen Hügeln. Mit Wanderungen in der schönen Natur waren die Reisestrapazen schnell vergessen. Auf dem Aussichtspunkt "Little Adam's Peak" habe ich dann vier deutsche Leidensgenossen von der Zugfahrt wiedergetroffen und mit ihnen dann einen regnerischen Nachmittag/Nacht in einer Bar verbracht. Da haben wir uns entschieden, am nächsten Tag gemeinsam nach Udawalawe zu fahren, um eine Jeepsafari im Udawalawe Nationalpark zu unternehmen.

Die 4-stündige Safari war absolut genial! Wir konnten zahlreichen Elefanten, Wasserbüffel, Buntstörche, Krokodile, Affen, Füchse, Echsen und vielen Vogelarten bestaunen!

 

Durch mein knappes Tagesbudget sind meine Unterkünfte oft ein bisschen ausserhalb vom Zentrum oder vom Strand, was nicht immer negativ sein muss. So auch bei meinem ersten Stopp an der Südküste. 3km von Tangalle entfernt war mein gebuchtes Homestay, 10Min. zu Fuss zum Strand, wo sich auch ein Resort befindet. Jedoch sind Privatstrände auf Sri Lanka verboten, somit kann jede Person auch die Strände benutzen, wo ein Resort oder Hotel steht. Da jedoch zur Zeit noch nicht Hochsaison ist und die Touristenanzahl sich in Grenzen hält, konnte ich diesen wunderschönen Strand für mich alleine geniessen! Am nächsten Tag hatten dann ein paar wenige andere Touristen, mit welchen ich in der gemütlichen Strandbar interessante Reisegespräche führen konnte, diesen paradiesischen Strand auch gefunden. Am 4.Tag machte ich mich dennoch auf, um noch weitere der zahlreichen Strände zu besuchen. In den bekannteren Orten wie Mirissa und Unawatuna waren dann schon mehr Feriengäste. Mit vielen Unterkünften, Restaurants/Bars und Wassersportangeboten, kann man sich gut vorstellen was hier in der Hochsaison (Nov.-März) los sein wird.

 

Einem Geheimtipp wollte ich noch nachgehen. Eine Lagune, 2km ausserhalb von Unawatuna, wo man mit vielen riesigen Meeresschildkröten schwimmen kann. Durch das vorgelagerte Riff werden die Wellen gebrochen und so befindet sich zwischen Strand und Riff ein ziemlich ruhiges Wasserbecken, mit einer Tiefe von ca.1-1.5m. Somit braucht man nicht einmal zu schwimmen, sondern kann durch das Wasser waten und Ausschau auf grosse bewegende Schatten haben.

Neben den ca. ein Dutzend Meeresschildkröten schwimmen auch tausende von kleinen Fischen in dieser Lagune. Auf den ersten Blick erscheint der Boden von Seegras bedeckt, jedoch sobald man einen Schritt ins Wasser macht, weichen die Fische und es bildet sich ein heller Sandkreis um die Füsse. Die Meeresschildkröten, welche einen Durchmesser von bis zu 1.4m haben, gleiten ganz langsam durch die Lagune, somit kann man ihnen ganz einfach folgen und sie bestaunen.

Wenn jedoch so ein Riesengeschöpf unerwartet hinter dir nach Luft lechzt oder dir in voller Fahrt in die Beine schwimmt, dann erschrickt man so richtig! Die 3 Stunden wo ich in dieser Lagune verbracht habe, waren ein Riesenerlebnis!

 

Durch die vielen Tierbeobachtungen erweckt mich oft das Interesse an diesen Erdbewohnern.

Dank Google bzw. Wikipedia lerne ich dann oft auch spannende Sachen dazu.

 

Wusstet Ihr zum Beispiel:

Dass Krebse auch ihre eigenen Artgenossen fressen?

Dass in Indien und Sri Lanka über 100‘000 frei lebende Pfauen leben und diese auch fliegen können?

 

Dass der Waran die gespaltene Zunge als Geruchsorgan (Jacobson-Organ) für die Nahrungssuche benutzt (gleich wie die Schlangen)?

Sri Lanka hat mir sehr gut gefallen und dank der Freundlichkeit der Leute ist es auch sehr angenehm umherzureisen.

 

 

Heute geht meine Reise weiter nach Kuala Lumpur (Malaysia) wo ich ein weiteres MotoGP-Rennen besuchen werde.

 

Indien, Menschen und Tiere wohin das Auge reicht

16.10.2018

Indien, dies war das erste Land auf meiner Reise, wo ich mich nicht richtig darauf gefreut habe.

So viel habe ich von anderen Reisenden über dieses spezielle Land gehört. Manche Dinge haben sich bewahreitet, andere jedoch nicht. Aber erst mal der Reihe nach.

Vom Flughafen in Delhi konnte ich bequem mit der Metro in die Nähe von meiner Unterkunft fahren. Schon war ich das erste Mal so richtig positiv überrascht. Die Metro war sehr sauber und die Bahn war fast menschenleer (war auch schon 22.00 Uhr). Ja, so ruhig habe ich mir die Ankunft definitiv nicht vorgestellt. Da das Wetter die ersten paar Tage noch sehr bewölkt war, habe ich mit der Stadtbesichtigung fünf Tage gewartet, bis ich dann bei schönem Sonnenschein die Megastadt erkundete. Mit 26Mio. Einwohner ist Delhi nach Tokio (38Mio.) und Jakarta (31Mio.) die 3.grösste Stadt der Welt. Indiens Hauptstadt ist Neu Delhi, dies ist eigentlich "nur" ein Stadtteil von dieser riesigen Metropole. Deswegen ist die Konfusion zwischen Delhi und Neu Delhi auch bei den Einheimischen vorhanden. Mit dem gut ausgebauten Metronetz ist es sehr einfach, die Sehenswürdigkeiten in Delhi in relativ kurzer Zeit zu besuchen. Am interessantesten fand ich den Stadtteil "Alt Delhi". Boah, dort ist ganz schön was los! Neben dem hektischen Verkehr, welcher in Indien generell so ist, wird in den Gassen regen Handel mit diversen Gütern betrieben.

Für 1.30CHF hat mich ein Fahrradtaxi eine Stunde in dieser Gegend herumgeführt und mir alles Wichtige erklärt.

Nun ging meine Indienreise so richtig los. Zuerst reiste ich nach Agra, wo ich das "Monument der Liebe", der berühmte Taj Mahal Palast besichtigte. Da es mir die 15.- für den Eintritt mit Tausenden anderen Besuchern nicht Wert war, besuchte ich einen Park auf der anderen Seite des angrenzenden Flusses. Von dort aus hat man eine perfekte Sicht auf das wunderschöne Gebäude.

Meine Reise nach Mumbai führte mich die nächsten 10 Tage durch den Bundesstaat Rajasthan. Der Reihe nach besuchte ich Jaipur (die pinke Stadt), Pushkar (das heilige Dorf), Jodhpur (die blaue Stadt) und Udaipur (die weisse Stadt). Unterwegs war ich hauptsächlich mit dem Zug, dem Bus und Lokal mit den 3-räderigen Rikschas, welche in anderen Ländern auch Tuk-Tuk genannt werden.

Neben den vielen Tempeln und Burgen hat mich vor allem die Tierwelt beeindruckt.

Auf der Strasse hat es neben sehr vielen Menschen und Fahrzeugen auch sehr viele Tiere, welche nicht gerade zu einer höheren Verkehrssicherheit beitragen. Neben Schweine, Hunde, Hühner, Esel, Streifenhörnchen, Kühe, Affen und Ziegen, fand ich es doch sehr beeindruckend, als mir auf einer Kreuzung ein Elefant entgegen kam, oder auch Kamele mit Anhängern. Das grösste Verkehrsproblem sind jedoch die Kühe und zum Teil auch die Affen. Diese Tiere sind in Indien heilig und geniessen deshalb Narrenfreiheit und können sich ohne Gefahren weiter fortpflanzen.

 

Eine Kuhgeburt mitten auf dem Gehweg, Flötenspieler mit einer Kobra im Korb oder ein Besuch bei einem der zahlreichen "Wahrsagern", welcher nur Unsinn geplaudert hat, sind nur ein paar Erlebnisse, welche ich hier in Indien erleben durfte.

Positiv überrascht war ich von der guten Organisation im Bahn- und Busverkehr. Die Vorurteile von überfüllten und stinkenden Zugfahrten haben sich zum Glück nicht bewahrheitet. Jedoch stimmt es, dass das ganze Land von Abfall verschmutzt ist und die Leute den Müll einfach in der Landschaft "entsorgen".:-(

 

Weiter habe ich in Indien die Faszination an der Vogelwelt gefunden. Folgende farbenfrohe Exemplare habe ich zu sehen bekommen, leider konnte ich keine oder nur sehr schlechte Fotos davon machen. Deshalb empfehle ich Euch danach zu googeln. ;-) Der Buntspecht, die Hinduracke, der Eisvogel und auch der Buntstorch (auf englisch: painted stork :-)).

 

In Mumbai besuchte ich bei meiner Ankunft indische Kollegen von meinen (ex-)Arbeitskollegen. Leider wurde das Angebot mich zu beherbergen zurückgezogen, nachdem ich keinen Anzug für 200.- kaufen wollte. Die 6.grösste Stadt der Welt wurde 1996 von Bombay wieder zu ihrem alten Namen Mumai umbenannt. Leider gibt es in dieser Megastadt nicht viel zu sehen. Unter den Highlights werden Führungen in die zahlreichen Armenviertel (Slums) angeboten. Da ich nicht viel von einem "armen Tourismus" halte und ausserdem diese Lebensart bereits gut kenne, verzichtete ich logischerweise auf eine solche Tour.

 

Das Leben und Reisen in Indien ist als weissen Ausländer extrem anstrengend und braucht viele Nerven. Als Magnet für Kleinkriminelle, Verkäufer, Bettler oder einfach als Fotosujet für Inder, wird man Nonstop von Einheimischen belagert. Der einzige Rückzugsort ist jeweils nur die Unterkunft.

Dies war auch der Hauptgrund, weshalb ich beschloss, noch eine Woche in Goa am Strand zu verbringen, bevor ich dann am 18.Oktober nach Sri Lanka weiterreisen werde.

Goa ist der kleinste Bundesstaat von Indien und ist durch seine weiten Strände und das Nachtleben für ganz Indien als Urlaubsdestination Nummer Eins bekannt. Leider war der Himmel die ganze Woche bewölkt, wodurch die Strände auch nicht ganz so schön wirken wie bei blauem Himmel und Sonnenschein. Somit erkundete ich die Gegend jeden Tag mit dem Roller und genoss den wilden Verkehr, welcher hier im Süden vorwiegend von den zweiräderigen Fahrzeugen dominiert wird. Nach den letzten zwei doch eher langweiligen Wochen, freue ich mich umso mehr auf meine weiteren Reisepläne mit Sri Lanka, MotoGP in Malaysia, China, Tibet, Nepal usw.

 

Wer jeweils gerne eine kurze Nachricht erhalten möchte, wenn wieder ein neuer Bericht online ist, soll mir doch kurz ein Whats App auf +41794522130 oder eine EMail auf broccoli12@me.com schreiben.

Vielen Dank und bis bald.

 

Iran, ein Land geplagt von Wirtschaftssanktionen und Verschwörungen

22.09.2018

Auf dem Weg zum Flughafen hat mir ein ehemaliger Reisender ein Bier offeriert. Da ich in ein islamisches Land reiste, wo Alkohol streng verboten ist, war dies für die nächsten drei Wochen das letzte Bier, welches ich auch dementsprechend genoss. Im grössten Passagierflugzeug der Welt, dem A380, hatte ich einen sehr angenehmen Flug mit viel Beinfreiheit auf einem Sitz beim Notausgang.

In der 18Mio. Einwohner grossen Hauptstadt Teheran angekommen, wollte ich erst mal vom Bankautomaten Geld abheben, leider erfolglos. Um mit der Metro zum Hostel zu gelangen, wechselte ich ein paar Euro bei einem Händler zu Rials, der iranischen Landeswährung. In der Unterkunft angekommen, wollte ich die ersten paar Nächte bezahlen, aber der Preis war plötzlich doppelt so hoch wie auf der Hostelworld-Seite angegeben. Nun musste ich mich mal informieren, was da los ist. Wegen den Wirtschaftssanktionen der USA ist es nicht möglich in Iran Geld zu beziehen von einem ausländischen Konto, mann muss somit genug Bargeld (Euro oder Dollar) mit ins Land nehmen und dann vor Ort in die Landeswährung wechseln. Dazu kommt, dass der Schwarzmarktwechselkurs doppelt so hoch ist, wie der offizielle Bankenkurs. Daher der höhere Preis für das Hostel. Zum Glück gab mir mein Cousin am Tag der Abreise einen Kontakt in Teheran von einem Iraner, welcher mit einer Schweizerin verheiratet ist. Dieser besorgte mir das nötige Geld um die drei Wochen sorgenfrei zu reisen.

Da seit den Sanktionen die Landeswährung inflationsmässig zu Boden fällt, war ich nun somit Multimillionär. Für mich als Reisender war dies ein Glücksfall, denn die Preise sind so etwas von günstig, das glaubt man kaum. Eine Mahlzeit mit Getränk, kann man bereits ab 1.-SFr. geniessen. Jedoch ist dies ein riesengrosses Problem für die lokale Bevölkerung. Die Preise für Importgüter (zur Zeit ja ein Importverbot wegen der Sanktionen) wie Autos, steigen ins unermessliche und sind schlichtweg nicht bezahlbar für einen Normalsterblichen.

 

In Teheran musste ich mich zuerst an die grosse Hitze und die vielen Menschen gewöhnen. Die Fahrt mit der Metro ist mit einem grossen Unterhaltungswert verbunden, denn zahlreiche "fliegende" Händler versuchen neben Lebensmittel, Kleider und diversen Accessoires, auch Haushaltsgeräte, Lampen, Ladegeräte und vieles mehr zu verkaufen. Nach vier Tagen in der Hauptstadt startete ich mit meiner Iranreise Richtung Norden ans kaspische Meer. Da habe ich nicht schlecht gestaunt, als eine Fussballmannschaft in der Pause ihre Wasserflaschen im Meer nachfüllte. Nach ein wenig recherchieren im Internet fand ich heraus, dass das kaspische Meer eigentlich ein See ist und der Salzgehalt gerademal halb so hoch ist wie in einem üblichen Meer. Somit ist das Wasser trinkbar, jedoch halt immer noch salzhaltig.

Gereist bin ich nördlich von Teheran hauptsächlich mit privaten Sammeltaxis welche pro 10km ca.15Rp. kosten.:-) Die iranische Gastfreundschaft kriegte ich nun mehrmals täglich zu spüren. Hier eine Einladung, dort eine gratis Rundfahrt usw. Vielfach werde ich aus reiner Neugier angesprochen. "Woher kommst du?" "Willkommen in Iran!" usw.

Im Gegensatz zu anderen Ländern steht die Kommunikation im Vordergrund und nicht, dem Touristen das Geld aus der Tasche ziehen zu wollen. Ich bin absolut überwältigt von der Freundlichkeit des persischen Volkes!

 

Meine Reise ging dann weiter Richtung Süden. Nach einem kurzen Stopp im Bergdorf Abyaneh besuchte ich die Stadt Isfahan und danach das Wüstendorf Varzaneh. Von dort aus machte ich Ausflüge in die Wüste und an einen grossen Salzsee. Sandboarden und Campen in der Wüste waren absolute Highlights. Die Sanddünen sind jeweils auf der einen Seite mit feinem Sand perfekt zum Surfen, jedoch auf der Gegenseite pickelhart. Somit hatte ich die nächsten paar Tage die Schmerzen von den zahlreichen Stürzen, beim Übergang zu dem harten Sand, zu ertragen.

Beim Campen war ich froh, dass der Skorpion, welchen wir am Morgen unter einem Zelt vorfanden, nicht unter "meinem" Schlafgemach war.

Die Wüstenstadt Yazd, aus meiner Sicht die schönste Stadt im Iran, war mein nächstes Ziel. Die Fassaden der Häuser sind alle aus Lehm und Stroh gebaut, welcher dieser braunen Stadt einen besonderen Charme verleiht. Meine letzte Station im Iran war dann die Stadt Shiraz, welche vor allem durch die zahlreichen Blumengärten bekannt ist. Leider herrscht im Moment eine grosse Wasserknappheit, welche auch diesen Gärten arg zusetzt. Eine gute Stunde entfernt von Shiraz befinden sich Persopolis, die antiken Ruinen eines alten persischen Palastes. Wie aber bereits in Griechenland konnte ich mich nicht so richtig begeistern für diese steinigen Überbleibsel.

 

Im Allgemeinen haben bei mir die landschaftliche Vielfalt und die freundlichen Leute einen sehr positiven Eindruck von Iran hinterlassen. Abgesehen von den strengen Kleidervorschriften (lange Hosen für Männer und Kopftuch bei den Frauen), kam mir das Land weniger islamisch vor als z.B. die Türkei oder einige Gebiete in Bosnien. Nach 18 Tagen im Iran, bei schönstem Wetter und Temperaturen bei knapp 40°C, bin ich dann für eine Woche nach VAE geflogen.

 

VAE?

Ja genau, VAE sind die Vereinigten Arabischen Emirate, welche vor allem aus den zwei Metropolen Dubai und Abu Dhabi besteht.

Hier ist Luxus grossgeschrieben! Neben zahlreichen Wolkenkratzern inkl. dem höchsten Gebäude der Welt (Burj Khalifa 828m hoch), werden die Ölmillionen investiert um unmögliche Dinge möglich zu machen. Bei Aussentemperaturen von bis zu 50°C kann man z.B. in einem Einkaufszentrum Skifahren oder in einem riesigen Aquarium mit Haien und Rochen schwimmen.

In VAE leben ca. 10Mio. Leute, wobei das 8Mio. davon Arbeitsmigranten sind. Die meisten davon stammen aus Asien (Indien, Pakistan, Philippinen) und arbeiten hier für einen sehr niedrigen Lohn. Durch meine philippinischen Sprachkenntnisse erhielte ich einen Einblick, wie eingepfercht 12 Philippinos/Philippinas in einer überteuerten 4-Zimmer Wohnung leben. Auf die Aussicht auf ein höheres Gehalt und ein besseres Leben, ist das Auslandarbeiten ein grosses Ziel von vielen Asiaten. Leider endet es dann in diesem arabischen Staat in einer modernen Sklaverei.

Da die Eintrittspreise der Touristenattraktionen mein Reisebudget zu stark strapaziert hätten, musste ich mir etwas einfallen lassen. :-)

Zum einen habe ich mich durch den Mitarbeitereingang bei einem der luxuriösisten Hotels der Welt, dem Burj al Arab, eingeschlichen um an dessen wunderschönen Privatstrand zu gelangen. Am Abend danach "freundete" ich mich mit dem philippinischen Rezeptionsangestellten vom JW Marriott Hotel an, um in die Hotelbar im 71igsten Stock zu gelangen und von dort die gigantische Aussicht zu geniessen.

 

Heute geht meine Reise weiter nach Indien, auf dieses Land bin ich sehr gespannt.

 

 

 

 

Georgien, Armenien, Aserbaidschan

06.09.2018

Nach der glamourösen Strandpromenade von Batumi habe ich dann noch das wahre Georgien kennengelernt. Ein sehr armes Land mit einer Arbeitslosenquote von 30-50% (inoffiziell).

Der Zug in die Hauptstadt Tiflis war komplett ausgebucht, deshalb reiste ich mit dem Bus weiter.

Tiflis ist eine Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten. Neben zahlreichen Touristen hat es auch sehr viele Strassenartisten und Bettler. Leider fehlte mir die Zeit um das Kaukasusgebirge zu besuchen, wo man schöne Wanderungen machen könnte.

Von Tiflis aus war mein nächstes Ziel Jerewan, die Hauptstadt von Armenien. Per Anhalter reiste ich durch eindrückliche Landschaften. Nach der armenischen Grenze war die Gegend zuerst sehr hügelig und danach sehr flach und karg. Die Leute auf dem Land leben hauptsächlich von der Landwirtschaft. Armenien ist noch ärmer als Georgien und die Aussichten auf eine bessere wirtschaftliche Zukunft sieht düster aus. Denn die Grenzen zu der Türkei (Streit um die Schuldfrage vom Völkermord 1915/16) und zu Aserbaidschan (Bergkarabachkonflikt) sind geschlossen und somit kann Armenien mit diesen Ländern auch keinen Handel betreiben. Wie in Georgien und Aserbaidschan auch, leben in Armenien 1/3 der Gesamtbevölkerung in der Hauptstadt.

Jerewan ist auch eine interessante Stadt mit vielen Highlights. Von der Armut ist in den Hauptstädten nicht viel zu sehen.

In dieser Stadt erhielte ich die traurige Botschaft von dem Tod von meinem Grossvater. Somit plante ich kurzerhand einen Überraschungsbesuch in der Schweiz, um bei der Beerdigung dabei sein zu können.

Via dem grössten See Armeniens, dem Sevan See, reiste ich über den Umweg von Georgien nach Aserbaidschan. Wie ich von anderen Reisenden wusste, kann der Grenzübertritt nach Aserbaidschan sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, wenn man einen Einreisestempel von Armenien im Pass hat. Somit war ich dieses Mal etwas nervöser als sonst. Als der Grenzbeamte meinen Pass sah, sagte er "Young Boys Bern, very good Football team". Meine Nervosität war weg und nach einem kurzen Schwatz über Fussball war mein Besuch nach Armenien nur noch Nebensache. Direkt nach der Grenze findet man diverse Busse und Taxis, welche mit der Destination Baku angeschrieben sind. Da es bereits 3Uhr am Nachmittag war und die Hauptstadt doch noch 500km entfernt liegt, habe ich mich entschlossen, per Anhalter noch ca. 100km in Richtung Baku zu fahren und die restliche Strecke am nächsten Tag mit dem Bus zu absolvieren. Nach einer Nacht in Ganja, erreichte ich Baku am nächsten Tag bereits am frühen Nachmittag. Somit blieb mir noch genügend Zeit die Stadt zu besichtigen, bevor ich dann in der Nacht von Baku aus, via Istanbul in die Schweiz geflogen bin.

Auch diese Hauptstadt hat mir sehr gefallen, ein Mix zwischen alten und neuen Gebäuden, dazu diverse Parks, welche zum Ausruhen perfekt waren.

 

In der Schweiz durfte ich viele liebe Leute mit dem Kurzbesuch überraschen. Die 5 Tage vergingen mit viel Aktivitäten sehr schnell.

Nun verlasse ich die westliche Welt für eine Weile und werde den Mittleren Osten und Asien bereisen.

 

 

Ferien in Griechenland und das Landleben in der Türkei

13.08.2018

Athen, die dichtbesiedelste Grosstadt Europas (17'000Einw./km2) zieht die Touristen vor allem mit den zahlreichen antiken Bauten wie u.a. die Akopolis an. Leider hat die Stadt aus meiner Sicht nicht viel mehr zu bieten als diese "Steinhaufen". Beim Bummeln durch die Gassen begegnet man viele Obdachlosen und Bettler, dies empfinde ich immer ein wenig unangenehm. Von den Hügeln aus, welche sich nur unweit vom Stadtzentrum befinden, hat man einen genialen 360°-Ausblick über die Stadt.

Wenn jemand von Griechenland spricht, denkt man meistens an die vielen schönen Urlaubsinseln im Süden von diesem Land. Diese wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Deshalb habe ich mir ein Ticket für eine Fähre gebucht, welche an 6 verschiedenen Inseln anlegte, bis ich schliesslich nach 10h auf dem Meer auf Santorini ankam. Die Vulkaninsel ist eine der beliebtesten Feriendestinationen von Griechenland. Neben schönen Stränden ist die Aussicht von den Dörfern, welche direkt auf und an den steilen Klippen gebaut wurde, atemberaubend! Die weissen Gebäude geben dazu den perfekten Kontrast zu dem dunklen Vulkansgestein.

Auf dem Weg in die Türkei machte ich noch einen Halt auf der Insel Kos, wo ich mich einen Tag lang an einem schönen Sandstrand vo der Sonne bräunen liess.

 

Meine erste Destination in der Türkei war Bodrum, ebenfalls am Mittelmeer gelegen. Diese Stadt ist einer der beliebtesten Ferienorte von den Türken. Gerade die Leute aus Istanbul verbringen gerne ihre Ferien an diesem Küstenort. Da das Zentrum und der Strandboulevard, mit vielen Shops und Restaurants, 24h völlig überlaufen ist, habe ich mir die nähere Umgebung (antikes Theater, Aussichtspunkte) als Ausflugsziel vorgenommen. Bei 37C° war dieses Unterfangen dann eine schweisstreibende, aber durchaus lohnenswerte Entscheidung.

Nun stand ein besonderer Leckerbissen auf dem Programm. Mit dem Bus bin ich nach Pamukkale gefahren, um die weissen Kalkterrassen und -berge zu bestaunen. Ebenso befindet sich auf diesem Berg eine antike Dorfruine. Da die meisten Besucher Tagestouristen sin welche mit dem Bus eine lange Tagestour gebucht haben, war besonders am späten Abend und am frühen Morgen eine angenehme Ruhe in diesem Dorf. Bei meinen Fotos könnt ihr diese wunderschöne Gegend sehen.

 

Mit der Ruhe war nun für die nächsten drei Tage Schluss. Mich erwartete mit Istanbul die grösste Stadt Europas (15-20Mio. Einwohner). Schon bei meiner Ankunft mit dem Bus erhielte ich einen ersten Eindruck von dieser belebten Stadt. Istanbul liegt auf zwei Kontinenten, Europa und Asien. Geteilt wird die Stadt mit dem Bosporus, der Meerenge, welche das schwarze Meer mit dem Mittelmeer verbindet. Auf einer länge von 30km variiert die Breite vom Bosporus von 700 bis 2'500 Metern.Die beiden Stadtteile sind durch zwei Brücken und einen Tunnel miteinander verbunden.

Die Sehenswürdigkeiten besuchte ich dann zu Fuss, per Metro und per Fähre. Schon nur auf dem grossen Basar kann man sich bei den über 4000 Geschäften locker mehrere Stunden verweilen und dem bunten Treiben zuschauen. Am besten hat es mir aber bei den Fischern am Bosporus gefallen. Stolz präsentierten sie mir ihren Fang und von der Hektik der Stadt konnte man so Abstand halten.

 

Von der Stadt ging es für mich nun raus aufs Land. Das Ziel war, der Küste vom schwarzen Meer entlang bis nach Georgien zu reisen. Aus Istanbul raus bis zu der Küste hatte ich den Bus genommen, danach ging es endlich wieder per Anhalter weiter. Was ich in den zwei langen Reisetagen bis nach Samsun erleben durfte, übertraf all meine Erwartungen.

Die Freundlichkeit von den türkischen Landleuten war absolut beeindruckend! Auf eine Mitfahrgelegenheit musste ich nie lange warten und die Fahrer haben mich jeweils mit Getränken (Wasser, Kaffee, Tee, Bier) und Esswaren reich beschenkt. Obwohl, dass fast immer eine komplette Sprachbarriere bestand, hatte ich per Körpersprache jeweils gute Unterhaltungen.

Am zweiten Abend endete meine Mitfahrt bereits bei Dunkelheit 12km ausserhalb von Samsun. Kaum ausgestiegen ereignete sich auf der Kreuzung, wo ich mich gerade befand, eine Kollision von zwei Autos. Der Verursacher gab sofort Gas und fuhr weiter. Da ich als Einziger das Kennzeichen vom Fahrerflüchtigen aufgeschrieben hatte, wurde mir zum Dank eine Übernachtung (inkl. Frühstücksbuffet) in einem Hotel offeriert. Dies genoss ich nach den zwei anstrengenden Tagen sehr!

Samsun überraschte mich dann mit seiner Grösse. Erwartet hatte ich, wie die 1000km zuvor, ein kleiner Küstenort und nicht eine Stadt mit 1,3Mio. Einwohnern. Da die Bevölkerungsdichte nun bis nach Georgien einiges höher war als auf dem Weg zuvor, beschloss ich den letzten Teilabschnitt von 500km bis nach Georgien mit dem Bus zu fahren.

Nach Einbruch der Dunkelheit erreichte ich gestern Abend die georgische Stadt Batumi. Von diesem Ort hatte ich vorher noch nie etwas gehört und deshalb wollte ich hier auch nur zum Übernachten bleiben. Schon während der Busfahrt zum Zentrum und beim Fussmarsch zum Hostel, habe ich gesehen, dass ich hier noch einen Tag bleiben möchte. Obwohl ich erst um halb 10 in der Nacht völlig erschöpft angekommen bin, machte ich noch eine "kurze" Stadtbesichtigung. Nach 5 Stunden (!) war ich wieder zurück im Hostel. Gebäude mit architektonischen Meisterleistungen, zahlreiche Licht- und Wassershows, unzählige Nachtklubs, eine 5km lange und belebte Strandpromenade und eine schöne Altstadt sind die Highlights von dieser Stadt. BATUMI, merkt euch diesen Ort! Seit 2007 ist diese Stadt nicht mehr vom Militär belagert und seit dann wachsen die Wolkenkratzer nur so zum Boden heraus. Mit den zahlreichen Casinos entwickelt sich diese Stadt immer wie mehr zum Las Vegas von Georgien.

 

Morgen früh werde ich mit dem Zug nach Tiflis, der Hauptstadt Georgiens weiterreisen.

 

 

Einfaches Reisen per Anhalter in Montenegro und Albanien

26.07.18

Die lange Reise von der bosnischen Hauptstadt Sarajevo nach Zabljak in Montenegro war ein Abenteuer. Bis man ein wenig ausserhalb einer grösseren Stadt ist, dauert es meistens ein bisschen länger, bis die Autofahrer anhalten, um Tramper mitzunehmen. Deshalb nehme ich oft einen Bus oder laufe die ersten paar Kilometer bis an den Stadtrand. So auch in Sarajevo. Auf dem Weg habe ich einen polnischen Tramper getroffen, der bereits 10 Stunden (auf zwei Tage verteilt) am selben Standort auf eine Mitfahrgelegenheit wartete! Diesen scheinbar schlechten Standort habe ich ihm überlassen und bin noch ein paar Kilometer weitergelaufen. Auf das erste "Taxi" musste ich dann zum Glück nicht lange warten. 2 Stunden später und ein ganzes Stück weiter Richtung Montenegro hielte dann ein Auto, wo bereits mein polnischer "Kollege" drin sass. Zusammen kamen wir so,

bis 5km vor die bosnisch-montenegrinische Grenze. Zunehmend wurde der Strassenzustand schlechter und immer wieder waren Kühe, Schafe und Ziegen mitten auf der Strasse. Da auch fast keine Autos diesen Weg fahren, habe ich mich entschieden (im Gegensatz zum Polen), der Schotterpiste entlang bis zu der Grenze zu laufen. Nach dem Grenzübertritt musste ich nicht lange warten, bis mich ein Grenzpolizist mitnahm, welcher gerade seine Arbeitsschicht beendet hatte. Nun kam ich sehr zügig meinem Tagesziel näher. Die Aussicht während der Fahrt war, trotz dem regnerischen Wetter, wunderschön. Die letzte Stunde durfte ich dann noch in einem Camper mit drei jungen Serben/Serbinnen mitreiten.

Am nächsten Tag verbrachte ich einen atemberaubenden Wandertag im Durmidor Nationalpark.

Da Bilder mehr sagen als tausend Worte, könnt Ihr die Natur bei meinen Fotos bewundern. :-)

Nach diesem perfekten Tag machte ich mich auf, die Küstenorte von Montenegro zu besuchen. Der Reihe nach besuchte ich folgende Orte, welche in der Sommerferienzeit von Touristen überschwemmt sind: Herceg Novi, Kotor, Budva, Bar, Ulcinj. Trotz der Menschenmassen habe ich es genossen, durch diese schönen Städte zu pilgern. In Kotor, der Katzenstadt (4-beinig), kann man eine Burg erklimmen, um die grandiose Aussicht zu geniessen. In der Partystadt liess ich es mir nicht entgehen einen der grössten (Kapazität von 5'000 Personen) und angesagtesten Outdoorklubs Europas zu besuchen. Der holländiescher DJ Quintino heizte dem Partyfolk so richtig ein.

 

In Albanien fühlte ich mich zum ersten Mal seit Marokko, in einer fremden Kultur zu befinden.Das Leben findet auf der Strasse statt, Helmpflicht auf Motorräder gibt es nicht, Fahrzeuge der Marke "Eigenbau" sind überall, Zugtiere auf den Strassen, "Busschreier" bei den hektischen Busstationen usw.

Die Länder, welche ich bisher in Osteuropa besucht habe, sind sehr westlich strukturiert. Albanien hingegen ist in vieler Hinsichten eigen, mir gefällts!:-)

Nach dem Besuch der Stadt Shkodar und der Hauptstadt Tirana, machte ich mich auf den Weg, in das kleine Dorf Vuno in der Nähe der Küste. Das primitive Hostel (kalte Aussendusche, Stehklo) wurde aus dem ehemaligen Schulgebäude umgebaut. Ist schon eine Weile her, seit ich das letzte Mal in einem Klassenzimmer geschlafen habe. Dies war jedoch während dem Unterricht...Die schöne Bucht mit dem Djipe Beach erreicht man vom Hostel aus mit einer stündigen Wanderung durch die trockene Buschlandschaft. Zurück bin ich dann mit einem Österreicher und einem Kanadier in der Schlucht bis zu der Küstenstrasse gelaufen. Diese schöne, aber zum Teil sehr gefährliche Kletterwanderung dauerte 2 Stunden. Bei steilen Kletterabschnitten sind Seile angebracht, jedoch sind viele von ihnen abgerissen. Nur dankdem wir zu dritt unterwegs waren, konnten wir uns gegenseitig helfen, um die Hindernisse zu überwinden.

Die drei Tage ohne Internet und vielen guten Gesprächen mit anderen Reisenden waren genial!

 

Ein weiterer langer und weiter Reisetag per Anhalter brachte mich nach Kalambaka. Unter anderem hat mich ein älterer Mann mit langem Bart und schwarzem Gewand mitgenommen und auf dem Weg zum Nachtessen eingeladen. Da ich dachte, er sei Muslim, habe ich aus Respekt kein Fleisch und kein Bier bestellt. Als das Essen serviert wurde, habe ich mir mit dem bestellten Zaziki ein paar Brote geschmiert, während mein Gegenüber zwei grosse Fleischspiesse und eine Schüssel griechischer Salat erhielte, und mich fragte, ob ich kein Fleisch esse... Nachdem wir die Religionsfrage geklärt haben, er ist ein christlich-orthodoxer Pfarrer, haben wir uns die Mahlzeit geteilt.

Da es schon spät war, durfte ich die letzte Stunde in einem überfüllten Kleinbus mit italienischen Pfadfindern mitfahren. In Kalambaka wurde ich von der faszinierenden Berglandschaft von Meteora überrascht. Am nächsten Tag besuchte ich die verschiedenen Klöster auf den Spitzen der Felstürme. Was für eine atemberaubende Fantasiewelt!

Nun bin ich gerade in Athen angekommen. Von hier aus wird meine Reise, via der griechischen Inseln Santorini und Kos, in die Türkei weitergehen.

 

Slowenien, Kroatien und Bosnien/Herzegowina

12.07.18

Die erste Nacht in Slowenien durfte ich bei einem Cousin von einem Fussballkollegen in dem schönen Hafenort Kotor übernachten. Danach ging die Reise per Anhalter und Blablacar weiter in den vermutlich schönsten slowenischen Ort Piran und anschliessend in die Hauptstadt Ljubljana. Eine gemütliche Kleinstadt, welche sich in kurzer Zeit zu Fuss erkunden lässt. Im Allgemeinen ist die Kultur in Slowenien unserer sehr ähnlich.

Weiter ging es nach Zagreb, die Hauptstadt von Kroatien. Da ich von dieser Stadt noch nie gehört hatte, diese sei ein Besuch wert, waren meine Erwartungen auch demnach klein. Mit historischen Gebäuden, vielen Restaurants/Bar und diversen Aktivitäten (mehrere Public Viewings für die Fussball WM, Süsswarenmarkt, Musikfestival, klassische Konzerte im Park) hat mir Zagreb aber sehr gut gefallen. Via Karlovac bin ich dann per Anhalter nach Bihac in Bosnien (eigentlich Bosnien und Herzegowina, ist mir aber zu lang :-)) gereist. Von dort aus habe ich ein Riverraftingtour auf dem Fluss Una gemacht. Diese 4-stündige Flussfahrt war sehr gemütlich (man könnte auch langweilig sagen) inmitten des bosnischen Nationalparkes. Das Highlight war der Start bei dem grössten Wasserfall von Bosnien, dem Strbacki buk.

Der nächste Reisetag war dann der bisher anspruchsvollste. 100km durch grösstenteils unbewohntes Gebiet und wunderschöne Naturlandschaften bis nach Zadar an der kroatischen Adriaküste. Am längsten musste ich bereits in Bosnien auf eine Mitfahrgelegenheit warten. In den 3 Stunden am Strassenrand sind mir auch viele Flüchtlinge begegnet. Diese versuchen, auf der neuen Osteuroparoute, von Bosnien nach Kroatien in die EU zu gelangen. In dem kleinen Ort Bihac sind zurzeit um die 1000 Flüchtlinge am warten, und versuchen immer wieder illegal nach Kroatien zu gelangen. In diversen Gesprächen habe ich festgestellt, dass es sich in den meisten Fällen nicht um Kriegsflüchtlinge handelt, sondern um junge Männer aus Pakistan und Afghanistan handelt, welche dem Ruf von einem reichen Europa folgen. Eine schwierige Situation, welche durch die Willkommenspolitik von manchen Ländern noch verschlimmert wird.

Nach 10 anstrengenden Stunden war ich dann erleichtert mein Ziel um 21.00Uhr tatsächlich noch erreicht zu haben. In Zadar war ich dann mitten im Sommertouristenstrom angelangt. Deshalb habe ich mir danach als nächste Station ein kleiner unbekannterer Ort namens Sibenik ausgesucht. Dies war eine gute Entscheidung. Nur wenige Touristen waren in diesem malerischen Küstenort anzutreffen. Den ganzen Weg von Zadar nach Sibenik konnte ich mit zwei deutschen Jungs in einem Kleinbus mitfahren. Die beiden Abenteurer sind auf dem Weg nach Griechenland. Unterwegs haben wir einen Badestopp eingelegt, auf dem mobilen Kocher Kaffee zubereitet und zusammen Karten gespielt.

Auf einer Teilstrecke von Sibenik nach Split hat mich ein Fahrer zu sich nach Hause eingeladen um die Familie kennenzulernen und dann durfte ich gleich das Mittagessen mit ihnen geniessen.

Split war u.a. wegen dem bekannten "Ultra Europe" Musikfestival völlig überfüllt mit Leuten. Dennoch habe ich mich auf den Abend gefreut, da Kroatien im Viertelfinale der Fussballweltmeisterschaft gegen Russland spielte. Den Match verfolgte ich in dem Public Viewing. Die Freude über den kroatischen Sieg war nach diesem nervenaufreibenden Spiel gigantisch. Die ganze Nacht wurde mit Hupkonzerten bei den Autokorsos und mit Feuerwerk in der Fussgängerzone die Halbfinalqualifikation ausgiebig gefeiert.

Am nächsten Tag war mein Ziel nach Mostar in Bosnien zu gelangen. Dies klappte dann auch sehr gut. Der Fahrer, welche mich für das letzte Teilstück mitgenommen hatte, lud mich auch gleich noch in einem kleinen "Geheimrestaurant" direkt an einem Fluss zum Nachtessen ein.

Mostar ist eine Kleinstadt mit einer sehenswerten Altstadt. Diese ist jedoch auch komplett überfüllt mit Touristen, wie auch der Kravica Wasserfall 40min. entfernt von Mostar.

Zurzeit bin ich in der Hauptstadt von Bosnien, in Sarajevo. Das Attentat 1914 in dieser Stadt, auf den österreich-ungarischen Thronfolger, war der Auslöser für den ersten Weltkrieg. Ebenfalls war Sarajevo auch im 2.Weltkrieg und im Balkankrieg in den Krieg involviert. Dies sieht man auch noch an den meissten Gebäuden der Stadt, welche diverse Fassadenschäden von den damaligen Geschossen aufweisen.

In den letzten 3 Wochen hier in Osteuropa durfte ich eine grosse Gastfreundlichkeit geniessen und war begeistert von der grossflächigen Natur, welche in diesen Ländern zu sehen ist.

Ebenfalls durfte ich sehr viel über die Vergangenheit und der Gegenwart von Osteuropa lernen. Wenn man die Geschichte dieser Länder kennt, versteht man auch gewisse Rivalitätsgedanken von älteren Leuten hier.

Morgen wird meine Reise weitergehen in Richtung Montenegro, wo ich vermutlich nochmals eine faszinierende Natur zu sehen bekomme.

Fussballland Italien

22.06.18

In meinem fast vierwöchigen Aufenthalt in der Schweiz, verbrachte ich die Zeit mit Fussball- und Dartspielen, Kollegen und Familie besuchen, die Meisterfeierlichkeiten um YB mitzuerleben, und natürlich die beiden Visa für China und den Iran zu beantragen.

 

Am 14.6. ging die Reise dann endlich wieder weiter. Das erste Ziel war Locarno, wo ich bei einem Arbeitskollegen übernachten durfte. In Rekordzeit erreichte ich per Anhalter die Destination. Somit hatte ich noch genügend Zeit einen Spaziergang am Lago Maggiore entlang zu machen und die sommerlichen Temperaturen von 28C° zu geniessen. Am Abend wurde ich dann noch an ein Musikfestival eingeladen. Durchaus ein gelungener Start in das grosse Reiseabenteuer Richtung Osten! Am nächsten Tag war mein Ziel, möglichst weit Richtung Venedig zu kommen. Als jedoch meine Fahrerin nach Peschiera del Garda fuhr, entschied ich mich kurzerhand eine Nacht am Gardasee zu verbringen. Diese hatte sich jedoch in sich. Da ich keine preiswerte Übernachtung finden konnte, suchte ich mir einen geeigneten Schlafplatz in einem Park. Abseits der anderen Parkbesucher fand ich dann einen ruhigen Schattenplatz (Parklicht). Kurze Zeit nachdem ich mich eingerichtet hatte, richtete sich eine Gruppe Jugendliche ca.15m neben mir ein um den Freitagabend bzw. Nacht mit Alkohol und Musik zu feiern. Somit war es für mich unmöglich zu schlafen, zum Glück. Nach zwei Stunden lief ein Typ auf mich zu und zielte mit seinem besten Stück direkt auf meinen Kopf. Dies war der Moment, als ich mich bemerkbar gemacht habe. Hui, ist der Junge erschrocken! Er entschuldigte sich mehrmals und informierte nun seine Gruppe, dass dort in der Ecke noch einer liegt. Neben dieser Gruppe hielte mich auch eine Maus, zahlreiche Spinnen, Mücken, sowie die Kälte vom schlafen ab. Etwas Müde, aber glücklich, machte ich bei den ersten Sonnenstrahlen einen Spaziergang am Gardasee entlang. Danach ging die Reise weiter nach Venedig. Ein Ehepaar aus Sempach war so freundlich, und nahmen mich den grössten Teil der Strecke mit.

Venedig, eine touristische Insel mit vielen Kanälen. That's it.

Nun war ein Plauschtag angesagt. Ich besuchte den grössten Wasserpark von Italien, Aqualandia.

5 Stunden am Stück rutschte ich eine Bahn nach der anderen ab und lernte viele neue "Freunde" aus ganz Europa kennen. An diesem Tag kam mein kindliches Ich zum Vorschein, mit dem ich dann bei den Rutschrennen all die jüngeren Konkurrenten hinter mich liess. Bei der Wasserbahn wo man in einem 4er-Bob bei einem freien Fall 100km/h erreichte, prallte ich bei der Landung mit voller Wucht mit meinem Kinn an den Kopf von meinem Vordermann. Heute, 5 Tage später, kann ich den Kiefer immer noch nicht wieder schliessen. Neben dieser Blessur habe ich mir ebenfalls den Fuss verstaucht und Nackenbeschwerden eingeholt. Tja, wer Spass hat, muss auch leiden können. :-)

 

Die nächsten Stationen waren das Touristendorf Caorle und die schöne Stadt Triest. Von dort aus habe ich gestern Italien verlassen und bin nun in Koper (Slowenien) angekommen, wo ich bei einem Cousin von einem Kollegen übernachten kann. Die Heilung von meinen Blessuren geht voran und ich geniesse jeden Tag von meiner Reise. Das Reisen per Anhalter funktioniert bisher grösstenteils problemlos, mal abgesehen, wenn man auf der Autobahn mitten im Nirgendswo abgeladen wird. Aber dies ist eine andere Geschichte.;-) Vom Tesla zum Reisecar, dem Wohnwagen und diversen Lastwagen, nehmen mich all mögliche Fahrzeugfahrer/innen mit.

 

Ach ja, noch zum Titel von diesem Bericht: Die WM interessiert die meisten Italiener tatsächlich dieses Jahr nicht gross. Deshalb ist es auch schwer eine Kneipe zu finden, wo Fussball läuft.

Dies hat sich bereits hier in Koper geändert und wird in Kroatien vermutlich noch besser werden.

 

Motorradrennen und Städtetrip in Spanien

26.05.18

In Jerez angekommen holte mich Kevin, der Bruder vom Moto2 Fahrer Domi Aegerter, mit dem Auto ab und brachte uns zu der Unterkunft, welche in der Nähe von der Rennstrecke gelegen war.

Dort durften wir mit 10 deutschen Securitys von den Moto GP-Rennen in einer Wohnung übernachten. Dank dem Rennticket, welchen ich von Aegi erhalten hatte, dufte ich ein grandioses Rennwochenende geniessen. Mit dem Zugang zu der Rennstrecke, der Boxengasse und dem Fahrerlager, war dies ein unvergessliches Erlebnis!

Da ich ein Flugticket von Barcelona in die Schweiz gebucht hatte um die Fussballmeisterfeier und dem Cupfinale von meinem Lieblingsklub den Berner Young-Boys live mitzuerleben, hatte ich nun nur noch knapp zwei Wochen Zeit um die 1300km zu bewältigen.

Auf dieser Strecke besuchte ich folgende Städte: Sevilla, Granada, Almeria, Alicante, Valencia und Barcelona.

 

Sevilla:

Schöne Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten, welche ohne Weiteres zu Fuss besichtigt werden konnten.

 

Granada:

Eine gemütliche Kleinstadt mit unzähligen Tapa-Bars. Ein Tapa ist ein kleiner Snack, welcher in Granada zu jedem Getränk kostenlos serviert wird. Ein wenig oberhalb von Granada befindet sich die grosse Burg Alhambra und ebenfalls sind mehrere Aussichtspunkte unweit der Stadt gut zu Fuss erreichbar.

 

Almeria:

Von der Hafenstadt Almeria war ich enttäuscht, deshalb machte ich einen Tagesausflug in die eine Stunde entfernte Region um das Dorf Cabo de Gata. Ein menschenleerer 10km langer Sandstrand und ein Naturschutzgebiet mit Hunderten von Flamingos, welche sich im seichten Wasser aufhielten hat diese Region zu bieten. Mehrere Stunden genoss ich die Ruhe und beobachtete die rosafarbenen Flamingos.

 

Alicante:

Diese Stadt ist bekannt durch die Burg, welche direkt oberhalb der Stadt liegt. Von dort aus kann man eine wunderschöne Aussicht über die Stadt, den Hafen und das Meer geniessen.

In Alicante übernachtete ich in einem Partyhostel. Mit den anderen Gästen war man sofort befreundet und so feierten wir bis tief in die Nacht hinein. Am nächsten Tag machten wir gemeinsam einen Ausflug zu der Burg hinauf.

 

Valencia:

Aus meiner Sicht die schönste Stadt in Spanien, welche ich besucht habe. In dem stillgelegten Flussbett, welches die halbe Stadt umschliesst, befindet sich nun ein grosser grüner Park. Ebenfalls befinden sich in diesem Graben das Kunst- und Wissenschaftsmuseum. Diese Bauten sind ein architektonisches Meisterstück, ich bin immer noch begeistert! Ebenfalls verfügt Valencia über einen weiten Sandstrand und diversen traditionellen Bauten.

 

Barcelona:

In der zweitgrössten Stadt Spaniens (nach der Hauptstadt Madrid) gibt es ebenfalls viel zu bestaunen. Diese Grossstadt mit 1,6Mio. Einwohner und Tausenden von Touristen hat für mich jedoch nicht den Charme von einer typisch spanischen Stadt. Mit den vielen Touristen ist die Stadt auch ein Magnet für Kriminelle, welche sich gerne um die Wertsachen der Besucher "kümmern".

 

Zusammenfassung von meinem Eindruck von Portugal und Spanien:

Sehr lebhafte Genossen, jedoch nicht sehr weltoffen und auch nur wenig englischsprechenden Personen. Reisen per Anhalter in beiden Ländern eher schwierig. Der Tag fängt bei den meisten Leuten erst um ca.10Uhr so richtig an, geht dafür aber bis spät in die Nacht hinein. Viele schöne Städte, Natur und Strände machen die beiden Länder absolut bereisenswert.

 

Zur Zeit befinde ich mich für ca.2 Wochen in der Schweiz, um die beiden Visa für Iran und China zu beantragen.

 

 

Gibraltar und ein Kurzbesuch in Marokko

03.05.18

Bevor ich den Gibraltar bereiste, war ich noch für fünf Tage mit 4 Fussballkollegen in Mallorca beim Bierkönig Opening am Ballermann. Es hat mich sehr gefreut gute Freunde zu treffen und mit ihnen ein paar lange Partynächte zu verbringen! Danach brauchte mein Körper ein paar Tage Regeneration. Dank einer Nacht mehr auf Mallorca und einer in Malaga war ich wieder einigermassen fit, um weiter zu reisen. Somit bin ich per Autostopp nach La Linea de la Conception gereist, wo ich bei einer CS-Gastgeberin aus Ungarn übernachten durfte. Dieser Ort liegt direkt an der Grenze zum britischen Überseegebiet Gibraltar. Die Gastgeberin war absolut super! Sie nahm sich am nächsten Tag Zeit, um mir in einer Tagestour ganz Gibraltar zu zeigen. Dieser Berg verlangte uns alles ab, aber die grandiose Aussicht auf dem Gipfel entschädigte mehr als nur für die Strapazen. Auf dem Wanderweg trafen wir auch zahlreiche Affen an, welche ganz schön frech sind und sich bei den Touristen oft beim Essen, Sonnenbrillen, Kameras usw. bedienen. Am Abend zurück "Zuhause" angekommen waren wir beide total erschöpft, aber überglücklich so einen wunderschönen Tag erlebt zu haben.

Nun ging es weiter nach Marokko. Über eine für mich neue Kultur kennenzulernen habe ich mich riesig gefreut. Auf der Fährüberfahrt nach Ceuta, welches noch zu Spanien gehört, konnte ich diverse Delfine beobachten. Von dem Fährhafen bin ich 1.5h der Küste entlang bis an die spanisch-marokkanische Grenze gelaufen. Von dort aus nahm ich dann ein Sammeltaxi, welches nur 1.80 Franken kostete für 1h Fahrt. In Tétouan angekonmen wollte ich erstmals die Stadt erkunden. Sogleich gesellte sich auch ein scheinbar netter Marokkaner zu mir. Nach 10min. aufdringlichem "befehlen" wo wir durchlaufen, sagte ich ihm, dass ich alleine weiter gehe. Er erpresste mich mit

5 Euro, ansonsten werde ich grosse Probleme kriegen. Jedoch habe ich mich geweigert, ihm das Geld zu geben. Nach einem kurzen Wortgefecht einigten wir uns auf 3Euro, was immer noch zu viel war. Egal, Hauptsache raus aus der Stadt mit dem Bus Richtung Chefchouen in den Bergen von Marokko.

Diese "blaue Stadt" wie sie genannt wird, ist ein Touristenhotspot in Marokko. Frühmorgens konnte ich jedoch abseits des Touristenstroms durch die engen Gassen laufen, ohne dauernd von den aggressiven marokkanischen Verkäufern und Drogendealern angesprochen zu werden.

5x am Tag "sang" dann noch der Muezzin vom Minarett aus das Gebet, dies klang so, wie bei uns der Sirenentest.

Nach bereits drei Tagen hatte ich genug von diesem Volk. Ich fühlte mich unwohl und das Gefühl von Freiheit war nicht mehr so präsent. Somit machte ich mich auf nach Tangier, wo ich dann mit der Fähre wieder auf das europäische Festland nach Tarifa (Spanien) zurückkehrte.

Eine Doku über Marokko findet Ihr hier: Doku Marokko (in den Orten von Min.21.40-32.55 war ich).

 

In Spanien angekommen war es für mich wie eine Erlösung. Freundliche Gesichter, nette Leute, sich wieder frei bewegen zu können, die Reisefreude war zurück! Tarifa war sehr windig, der perfekte Ort für Kitesurfer. Stundenlang habe ich bei dieser Sportart zugeschaut und war fasziniert. Leider hätte ein Kurs für Anfänger mein Reisebudget zu sehr strapaziert, somit liess ich es bei den Beobachtungen sein. Speziell in Tarifa ist auch, dass der atlanische Ozean mit dem Mittelmeer zusammenkommt. Auf dem Steg kann man auf der einen Seite den Atlantik sehen und auf der anderen Seite das Mittelmeer.

Nun bin ich in Cadiz angekommen, eine schöne Kleinstadt wie eine Insel auf dem Meer, aber doch verbunden mit dem Festland. Hier herrscht eine gemütliche Ferienstimmung mit einem mehreren Kilometer langen Sandstrand. Gleich geht es für mich weiter nach Jerez, wo ich das Motorradrennen besuchen werde. Mehr dazu im nächsten Bericht.

 

Portugal, die Reise ist lanciert

18.04.18

Am 4.4. habe ich mit dem Flug von der Schweiz nach Porto erfolgreich gestartet. Als ich vor dem Abflug am Flughafen wie gewohnt ein Bier in der "Bye Bye-Bar" trinken wollte, hat der Kopf bereits auf Budget umgestellt und somit verzichtete ich auf das 8.50 teure Getränk.

In Porto angekommen habe ich knapp die Metro verpasst und "musste" 40Min. auf die nächste warten. Dies hat mir zu meinem eigenen Erstaunen überhaupt nichts ausgemacht, im Gegenteil, ich genoss es keine Termine zu haben und die anderen Leute zu beobachten.

Bereits bei den stundenlangen Stadtbummeln in Porto merkte ich, wie das Gefühl von Freiheit mich durch und durch glücklich stimmte. Obwohl meine Gastgeberin (die Tante von einem Arbeitskollegen) kein Wort Englisch sprach, war ich sehr dankbar, zum Einstieg in das neue Abenteuer eine Übernachtungsgelegenheit zu haben. Nach Porto versuchte ich mich dann per Autostopp nach

A Guarda in Spanien zu bewegen, wo ich die Familie von einem Kollegenpaar besuchen wollte. Bei der Autobahneinfahrt musste ich jedoch bereits eine Stunde auf mein erstes "Taxi" warten. Drei ältere portugiesische Herren waren so freundlich und haben mich um 20km meinem Ziel nähergebracht. Von dort aus nahm mich dann ein pensioniertes Ehepaar mit und fuhren mich direkt vor die Haustüre von meinen Gastgebern. In A Guarda wurde ich kulinarisch verwöhnt, mir die wunderschöne Gegend gezeigt und ich durfte in "meiner" eigenen Ferienwohnung übernachten. Nach diesem lohnenswerten Abstecher in den Norden reiste ich dann wieder Richtung Süden nach Aveiro. Dieses malerische Städtchen wird auch als Venedig von Portugal bezeichnet. Von dort aus wollte ich am nächsten Tag per Autostopp nach Nazaré reisen. Dieses Unterfangen musste ich nach 4h durchnässt abbrechen. Neben den Wetterbedingungen sind daran einerseits auch die ungeeigneten Anhalteplätze, aber scheinbar auch die nicht "taxifreundlichen" Portugiesen daran schuld. In Nazaré übernachtete ich dann bei einer äusserst freundlichen CS (Couchsurfing.com) Gastgeberin aus der Türkei. Dieses Städtchen wurde durch die hohen Wellen und den dadurch entstandenen Weltrekord im Wellensurfen bekannt:

https://www.youtube.com/watch?v=Ftok14M5p8g

Ganz so gross waren die Wellen bei meinem Besuch zwar nicht, aber trotzdem sehenswert!

 

Als Nächstes besuchte ich die Hauptstadt Lissabon wo ich bei einem Kollegen von einem Arbeitskollegen übernachten durfte. Nach zwei Stadtwanderungen und einer durchzechten Freitagnacht reiste ich weiter nach Faro, dem Ausgangspunkt für die Besichtigung der Algarvenküste. Pünktlich auf das Highlight von Portugal hat sich das regnerische Aprilwetter zu sonnigem Frühlingswetter geändert. Dies habe ich dann auch ausgenutzt und habe per Autostopp und zu Fuss einen unvergesslichen Tag erleben dürfen. Symptomatisch war, dass die drei "Taxis" alle aus dem Ausland (Indien, Argentinien und England) waren. Auf diesem Tagesausflug habe ich auch ein Kollegenpaar von Deutschland nach 12 Jahren wieder einmal getroffen, war ein fröhliches Wiedersehen! Nun bin ich bereits in Malaga in Spanien angekommen, von da ich morgens für fünf Tage nach Mallorca an den Ballermann gehen werde. Somit verbleibe ich mit überglücklichen Grüssen!